Verbesserung der Zuverlässigkeit der Fährverbindung Cranz – Blankenese durch den Einsatz von Fährschiffen mit weniger Tiefgang und damit Verbesserung der Radwegeverbindung über Elbe

Anfrage

Die Fähre Cranz-Blankenese ist eine traditionsreiche und wichtige Verbindung im ÖPNV zwischen dem  Süderelberaum und dem Alten Land nach Blankenese, in den Westen von Hamburg und zur Weiterfahrt mit der S1 in die Hamburger City.

Zusätzlich wird die Fähre besonders in den Sommermonaten von Ausflüglern und Touristen genutzt. Der Weg mit der Fähre ist ein Teil des Europawanderweges und besonders bei Radreisenden sehr beliebt. Die Schiffe „ Altona“ und „Finkenwerder“ sind von der HADAG schon vor Jahren umgebaut worden, um die Mitnahme einer großen Zahl von Fahrrädern zu ermöglichen. Die Verbindung wird als Alltags- und als Ausflugsroute genutzt.

Seit 2008 hat sich die Fahrrinne der Este jedoch mehr und mehr durch Sedimentablagerungen verändert, so dass ein Anlaufen der Anleger Neuenfelde und Cranz bei Niedrigwasser nur noch sehr eingeschränkt möglich ist. Das bedeutet, dass die Fahre bei Niedrigwasser nicht  fahrplanmäßig nach Cranz oder Neuenfelde fährt, sondern jeweils mehrere Fahrten am Tag nach Finkenwerder ausweichen muss. Das macht die Fahrt für die Fahrgäste unkalkulierbar und unzuverlässig. Nicht zu wissen, wo man ein- oder aussteigen wird, hat inzwischen zu einer erheblichen Abnahme der Fahrgastzahlen geführt.

Auch die Wiederaufnahme des Betriebes der „Sietas Werft“ als „Pella- Sietas Werft“ im April 2014  und das Ausbaggern des Estefahrwassers hat nicht zu einer Verbesserung der Situation geführt.

Vor diesem Hintergrund bitten wir die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation um die Beantwortung folgender Fragen:

  1. Wie haben sich die Fahrgastzahlen seit 2008 entwickelt, seit die Fähre wegen der Verschlickung im Mühlenberger Lochs und des Estefahrwassers immer öfter nach Finkenwerder ausweichen muss? Bitte zum Vergleich die Zahlen von 2006 bis heute nennen.
  2. Ab welchem Wasserstand kann die Fähre nicht mehr in die Estemündung einlaufen und die Anleger Cranz und Neuenfelde nicht mehr anfahren?
  3. Wie viele Fahrten sind pro Monat davon betroffen? Bitte nach Monaten, und Jahren von  2008 bis heute aufschlü
  4. Wie viele Fahrräder wurden in der Zeit von 2006 bis heute transportiert? Bitte nach Jahren aufschlü
  5. Wurden innerhalb der Behörde bereits Gespräche zum Ausbau der Radwegeverbindung über die Elbe zwischen HADAG und Radwegekoordinatorin geführt und wenn nein warum nicht?
  6. Die Fähren „ Altona“ und „Finkenwerder“ haben einen Tiefgang von ca. 1.90 m und sind damit nicht  für Niedrigwasser in der Estemündung  In früheren Jahren wurden bereits Schiffe mit deutlich weniger Tiefgang von nur 80 cm eingesetzt. Wie steht die Behörde zu der Möglichkeit, geeignetere Fähren mit weniger Tiefgang einzusetzen? Für die Fährverbindung nach Wilhelmsburg von den St. Pauli Landungsbrücken zur Ernst-August Schleuse wurde eigens ein Fährschiff gebaut, dass bei Hochwasser die Brücken passieren kann. Wie sieht die BWVI die Möglichkeit, durch den Einsatz von geeigneten Fähren, wieder eine zuverlässigen Fährbetrieb von Cranz und Neuenfelde nach Blankenese für die Fahrgäste und die Mitnahme von Fahrrädern  zu gewährleisten?
  7. Wie sieht die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation die Möglichkeit für einen Schiffsneubau, wie für die Fährverbindung nach Wilhelmsburg, für ein Schiff mit weniger Tiefgang, um die Fährverbindung zu stärken, in dem  eine umweltfreundlichere Technologie eingesetzt werden, wie z.B. ein LNG betriebenes Schiff, das kostensparender wäre, als die heute eingesetzten Schiffe?

 

Übersicht

Antragsteller*In Dr. Gudrun Schittek, Britta Herrmann, Robert Klein und Grüne-Fraktion
Status weitere Infos zu diesem Antrag in Informationssystem der Bezirksversammlung unter Drucksache 20-1389 hier
Datum 04.03.2016