Mehr Schlafplätze für obdachlose Menschen in Harburg

Die Zahl der obdachlosen Menschen in Harburg steigt weiter an. In ganz Hamburg leben mittlerweile weit über 3.000 Menschen auf der Straße. Doch während es in Hamburg einige Übernachtungsstätten gibt, steht in Harburg mit dem Harburg Huus derzeit nur eine Unterkunft mit lediglich 12 Schlafplätzen zur Verfügung – davon ein Zimmer exklusiv für Frauen. Es ist absehbar, dass auch nach der geplanten Vergrößerung des Harburg Huus nicht genug Schlafplätze vorhanden sein werden, insbesondere für Frauen, LGBTQIA+-Personen und Menschen mit Haustieren wie Hunden. Auch konsumtolerierende Schlafplätze fehlen im Bezirk.

„Es kann nicht sein, dass obdachlose Menschen über die Elbe zu anderen Schlafplätzen oder ins Winternotprogramm fahren müssen – oft auf Wegen, die für sie nicht legal möglich sind. Wir brauchen mehr sichere und erreichbare Schlafmöglichkeiten direkt in Harburg“, betont Bianca Blomenkamp, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN in Harburg und Sprecherin für Soziales.

Um Lösungen zu finden, hat die Bezirksversammlung beschlossen, einen Vertreterin der Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration in den Ausschuss für Soziales, Integration, Gesundheit und Inklusion einzuladen. Dort soll über mögliche zusätzliche Schlafplätze in Harburg beraten werden. Zudem wird die Verwaltung aufgefordert, sich bei der zuständigen Behörde für die Finanzierung weiterer Schlafplätze einzusetzen. Ein weiteres Thema der Diskussion wird das Projekt Housing First sein, das in Hamburg bereits erfolgreich angelaufen ist. Dieses Konzept sieht vor, obdachlosen Menschen direkt eine eigene Wohnung zur Verfügung zu stellen und ihnen so den Weg zurück in ein geregeltes Leben zu erleichtern. „Wir müssen prüfen, ob und wann Housing First auch in Harburg umgesetzt werden kann“, so Blomenkamp weiter. Die GRÜNEN setzen sich somit für zeitnahe und menschenwürdige Lösungen ein, um obdachlosen Menschen in Harburg eine sichere Unterkunft und Perspektiven zu bieten.