Für den Wissenschaftsstandort Hamburg-Harburg – Gegen Pläne der Handelskammer zur Zerstückelung der TUHH 5. März 201618. Juni 2021 "Hauptgebäude der Technischen Universität der Freien und Hansestadt Hamburg" <a href="http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0">CC BY-SA 3.0</a> <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hauptgeb%C3%A4ude_der_Technischen_Universit%C3%A4t_der_Freien_und_Hansestadt_Hamburg.JPG">Dennis Rowedder via Wikimedia Commons</a> Antragstellende: Britta Herrmann und Fraktion Vor kurzem wurde die Rede von Handelskammer-Präses Fritz Horst Melsheimer anlässlich der „Versammlung eines Ehrbahren Kaufmanns“ zum Jahreswechsel 2015/2016 von der HK veröffentlicht. Er schlägt vor, den Elan der Kampagne „Feuer und Flamme für Hamburg 2014“ in eine Kampagne für den Wissenschaftsstandort Hamburg umzulenken – eine richtige und unterstützungswürdige Forderung. 1,2 Milliarden Euro wären in Bildung, Wissenschaft und Innovation auch viel nachhaltiger investiert als in ein zweiwöchiges Sportfest. Melsheimer stellt fest: „Gerade unsere Technische Universität hat das Potential, in die Top-Liga der europäischen technischen Universitäten vorzustoßen. Doch ist ihre Größe unterkritisch, zahlreiche naturwissenschaftliche Fächer fehlen ihr. Es muss intensiv darüber nachgedacht werden, wie sie gestärkt werden kann.“ Das klingt vernünftig, aber Melsheimer geht noch einen Schritt weiter: „Ein zweiter entsprechender Campus nördlich der Elbe würde ihre Verankerung auch im Selbstbild der Hamburger verstärken.“ Dahinter steckt ein Harburg-Bild des vorigen Jahrhunderts, als wäre Harburg allenfalls gut für alles was stinkt und qualmt: Gummi, Pflanzen- und Mineralöl. Sobald sich südlich der Elbe ein zukunftsweisender Wissenschaftsstandort entwickelt, muss dieses zarte Pflänzchen zum Teil ausgerissen und nördlich der Elbe neu eingepflanzt werden. Dies erfolgte bereits bei der Kanibalisierung der TUHH durch die Gründung der Hafencity Universität. Die Harburg-Ignoranz der Handelskammer zeigte sich auch bereits am Handelskammer-Konzept der „HIP Hamburg Innovations Parks“, bei dem Harburg nach Bahrenfeld und Bergedorf erst an dritter Stelle der Priorität steht, obwohl sich nur hier und in Finkenwerder bereits funktionierende Technologiequartiere entwickelt haben. Stärken stärken geht anders! Skandalös daran ist aber vor allem, dass Harburger Unternehmen diese Harburg-feindliche Wissenschafts- und Wirtschaftspolitik der Kammer mit ihren Zwangsmitgliedsbeiträgen finanzieren müssen. Die Bezirksversammlung möge beschließen: Die Bezirksversammlung begrüßt die Forderung der Handelskammer, die 2015 geplanten Hamburger Olympia-Investitionen in Bildung, Wissenschaft und Forschung zu investieren. Die Bezirksversammlung missbilligt auf schärfste die Absicht der Handelskammer, die TUHH auseinanderzureißen und fordert den Senat auf, die TUHH um naturwissenschaftliche Fächer am Standort Hamburg-Harburg zu ergänzen. Die Bezirksversammlung bittet die Harburger Unternehmerinnen und Unternehmer, bei den nächsten Kammerwahlen die Position des amtierenden Handelskammer-Präses zur Harburger Wirtschaftsentwicklung gebührend zu berücksichtigen.