Sofortige Erhöhung der Mittel für die „Offene Kinder- und Jugendarbeit“

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Antragstellende: Britta Herrmann und Fraktion

Der SPD Senat hat 2012 eine zehnprozentige Einsparung im Bereich der „OKJA“
vorgenommen. Anlass war die Einführung der Ganztagsschulen, die nun auch die Betreuung
am Nachmittag mit übernehmen sollten. Es hat hierzu eine langanhaltende, hitzige
Diskussion gegeben, weil die Fachkräfte der OKJA, zurecht mit dem Auftrag der OKJA
argumentierten, der ein ganz anderer ist, als eine geregelte Nachmittagsbetreuung einer
Schule. Leider ist es bis heute nicht möglich gewesen, diesen Prozess, dessen Ursprung
einzig und allein die Einsparung von finanziellen Mitteln war, angemessen zu begleiten oder
besser noch zu evaluieren. Die Rechnung ist jedenfalls nicht aufgegangen! Wir haben
weiterhin einen großen Zulauf in den Einrichtungen der OKJA, dem durch die Einsparungen,
nicht mehr angemessen entsprochen werden kann.

Heute sehen wir uns in der OKJA konfrontiert mit einer, wie vorhergesagter
Minderausstattung, die sich u.a. auch durch den Zuzug „Unbegleiteter Minderjähriger
Flüchtlinge“ (UMFs) verschärft. Neben der nicht angemessenen Personalausstattung in den
Einrichtungen der OKJA für den Regelbetrieb, sind jetzt im gesamten Bezirk Harburg z.Zt.
auch über 200 Jugendliche aus dem o.g. Personenkreis mit zu betreuen. Es sind zwar Mittel
aus der „Flüchtlingsdrucksache“ eingeflossen, die aber nicht annähernd auskömmlich sind.
In der März Sitzung des Jugendhilfeausschusses wurden Abfrageauswertungen von 16
Jugendhilfeträgern vorgestellt, die zum einen sehr deutlich machten, dass alle befragten
Einrichtungen mittlerweile „UMFs“ mit im Regelbetrieb betreuen, diese aber eine besondere
Herausforderung bedeuten. Neben Sprachbarrieren und mangelnden kulturellen
Kenntnissen sind die Mitarbeiter dieser Einrichtung vermehrt mit Themen wie Rassismus,
kultureller Konkurrenz, Vermittlung von Werten und Normen und einem anderen Frauenbild
konfrontiert , welches einhergeht mit einer Verdrängung von Mädchen in den Einrichtungen
der OKJA. Zunehmend fühlen sich „Stammnutzer“ benachteiligt, bleiben weg oder wechseln
die Einrichtung. Insgesamt wird die Situation als angespannt und unruhig beschrieben.

Die OKJA hat beste Voraussetzungen um junge Menschen bei der Integration zu
unterstützen. Die Bereitschaft der „UMFs“ Angebote und Rat anzunehmen ist groß. Das ist
Potential, was es zu nutzen gilt. Wenn aber wegen personeller Minderausstattung ein Aufbau
von Beziehungen schon nicht möglich ist, nutzt uns das Potential garnichts. Die Träger der
OKJA benötigen Ressourcen um das Personal hinsichtlich der neuen Herausforderungen zu
schulen und, Konzepte zu modifizieren und vor allem um Beziehungsarbeit zu leisten.

Die Bezirksversammlung möge beschließen

  1. Der Senat wird aufgefordert, die Mittel für die OKJA mit sofortiger Wirkung um 10% zu
    erhöhen
  2. Des Weiteren erwarten wir von der BASFI ein schlüssiges (Finanzierungs) Konzept was den
    neuen Herausforderungen gerecht wird.