Projekt „Neue Wege“ Prävention von Antisemitismus bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund

Antragstext

Um Demokratie zu leben, bedarf es Verantwortung, Anerkennung von Vielfalt, Förderung einer vernünftigen Streitkultur und Einsatz gegen Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus, vor allem aber auch Fach- und Sozialkompetenzen.

Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit – Rassismus, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Homophobie- zieht sich durch sämtliche kulturelle und soziale Milieus hindurch. Auch die, die selber Diskriminierung und Rassismus erfahren haben, können ihrerseits zu Ressentiments und Vorurteilen gegen andere neigen. Damit Diskriminierung und Ausgrenzungserfahrung nicht umschlägt in gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, bedarf es Empathie, Reflexionsfähigkeit und Empowerment.

Die Zielgruppe des Projekts „Neue Wege“ sind Jugendliche und junge Erwachsene mit Migrationshintergrund im Alter von 14-27 Jahren,  die noch zur Schule gehen oder sich in sozialen Einrichtungen und Jugendorganisationen engagieren. Im Rahmen der Projektarbeit werden Projekte mit Jugendlichen u.a. durch Biografiearbeit, Förderung von Medienkompetenz und eine Workshopreihe mit Fachleuten und relevanten Akteuren durchgeführt wird. Das Besondere am Projekt ist, dass sich Jugendliche selbst als „Anleiter“ betätigen („Peer-Education“).

„Neue Wege“ ist ein Kooperationsprojekt der Türkischen Gemeinde Hamburg und Umgebung e.V. (TGH), des Anne Frank Zentrums in Berlin und der Jüdischen Gemeinde Hamburg. Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.

Die Bezirksversammlung möge beschließen:

Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird geben, die zuständigen Referenten des Projekts „Neue Wege“ zeitnah in den Ausschuss für Soziales, Bildung und Integration einzuladen, um über das Projekt und seine Bedeutung für Harburg zu berichten. Eine der zu ermittelnden Fragen könnte beispielsweise sein, ob und welche Möglichkeiten es zur Vernetzung und Zusammenarbeit es mit dem Projekt „Lokale Partnerschaften Harburg“ geben könnte, welches bekanntlich auch aus dem Bundesprojekt „Demokratie leben“ gefördert wird, und auch zum Ziel die Bekämpfung und Präventionsarbeit von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit hat.

Übersicht

Antragsteller*In Tülin Akkoç und Grüne-Fraktion
Status weitere Infos zu diesem Antrag in Informationssystem der Bezirksversammlung unter Drucksache 20-1341 hier
Datum 04.03.2016