Verbesserung der Zuverlässigkeit der Fährverbindung Cranz – Blankenese durch den Einsatz von Fährschiffen mit weniger Tiefgang und damit Verbesserung der Radwegeverbindung über Elbe

"Hafenfähre" <a href="https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/">CC-BY-2.0</a> <a href="https://www.flickr.com/photos/elbfoto/">Elbfoto</a>

Antragstellende: Dr. Gudrun Schittek, Britta Herrmann, Robert Klein und Fraktion

Die Fähre Cranz-Blankenese ist eine traditionsreiche und wichtige Verbindung im ÖPNV zwischen
dem Süderelberaum und dem Alten Land nach Blankenese, in den Westen von Hamburg und zur
Weiterfahrt mit der S1 in die Hamburger City.

Zusätzlich wird die Fähre besonders in den Sommermonaten von Ausflüglern und Touristen genutzt.
Der Weg mit der Fähre ist ein Teil des Europawanderweges und besonders bei Radreisenden sehr
beliebt. Die Schiffe „ Altona“ und „Finkenwerder“ sind von der HADAG schon vor Jahren umgebaut
worden, um die Mitnahme einer großen Zahl von Fahrrädern zu ermöglichen. Die Verbindung wird als
Alltags- und als Ausflugsroute genutzt.

Seit 2008 hat sich die Fahrrinne der Este jedoch mehr und mehr durch Sedimentablagerungen
verändert, so dass ein Anlaufen der Anleger Neuenfelde und Cranz bei Niedrigwasser nur noch sehr
eingeschränkt möglich ist. Das bedeutet, dass die Fahre bei Niedrigwasser nicht fahrplanmäßig nach
Cranz oder Neuenfelde fährt, sondern jeweils mehrere Fahrten am Tag nach Finkenwerder
ausweichen muss. Das macht die Fahrt für die Fahrgäste unkalkulierbar und unzuverlässig. Nicht zu
wissen, wo man ein- oder aussteigen wird, hat inzwischen zu einer erheblichen Abnahme der
Fahrgastzahlen geführt.

Auch die Wiederaufnahme des Betriebes der „Sietas Werft“ als „Pella- Sietas Werft“ im April 2014 und
das Ausbaggern des Estefahrwassers hat nicht zu einer Verbesserung der Situation geführt.

Vor diesem Hintergrund bitten wir die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation um die
Beantwortung folgender Fragen:

  1. Wie haben sich die Fahrgastzahlen seit 2008 entwickelt, seit die Fähre wegen der
    Verschlickung im Mühlenberger Lochs und des Estefahrwassers immer öfter nach
    Finkenwerder ausweichen muss? Bitte zum Vergleich die Zahlen von 2006 bis heute nennen.
  2. Ab welchem Wasserstand kann die Fähre nicht mehr in die Estemündung einlaufen und die
    Anleger Cranz und Neuenfelde nicht mehr anfahren?
  3. Wie viele Fahrten sind pro Monat davon betroffen? Bitte nach Monaten, und Jahren von
    2008 bis heute aufschlüsseln.
  4. Wie viele Fahrräder wurden in der Zeit von 2006 bis heute transportiert? Bitte nach Jahren aufschlüsseln.
  5. Wurden innerhalb der Behörde bereits Gespräche zum Ausbau der Radwegeverbindung über
    die Elbe zwischen HADAG und Radwegekoordinatorin geführt und wenn nein warum nicht?
  6. Die Fähren „ Altona“ und „Finkenwerder“ haben einen Tiefgang von ca. 1.90 m und sind damit
    nicht für Niedrigwasser in der Estemündung geeignet. In früheren Jahren wurden bereits
    Schiffe mit deutlich weniger Tiefgang von nur 80 cm eingesetzt. Wie steht die Behörde zu der
    Möglichkeit, geeignetere Fähren mit weniger Tiefgang einzusetzen? Für die Fährverbindung
    nach Wilhelmsburg von den St. Pauli Landungsbrücken zur Ernst-August Schleuse wurde
    eigens ein Fährschiff gebaut, dass bei Hochwasser die Brücken passieren kann. Wie sieht die
    BWVI die Möglichkeit, durch den Einsatz von geeigneten Fähren, wieder eine zuverlässigen
    Fährbetrieb von Cranz und Neuenfelde nach Blankenese für die Fahrgäste und die Mitnahme
    von Fahrrädern zu gewährleisten?
  7. Wie sieht die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation die Möglichkeit für einen
    Schiffsneubau, wie für die Fährverbindung nach Wilhelmsburg, für ein Schiff mit weniger
    Tiefgang, um die Fährverbindung zu stärken, in dem eine umweltfreundlichere Technologie
    eingesetzt werden, wie z.B. ein LNG betriebenes Schiff, das kostensparender wäre, als die
    heute eingesetzten Schiffe?