Hochwasserschutz verbessern 30. Juni 202230. Juni 2022 Entwurzelte Bäume im Auwald, Symbolbild Archiv 2018 Sommer zur Vorbereitung auf nächste Sturmflutsaison nutzen Am 28.06. haben wir einen Antrag in die Bezirksversammlung eingebracht, in welchem die zuständige Behörde aufgefordert werden soll, den Hochwasserschutz weiter zu verbessern. Der Antrag wurde einstimmig beschlossen. „Es sind über den Sommer einige Monate Zeit, um sich gut auf die nächste Sturmflutsaison vorzubereiten. Das sollten wir auch tun“ betonte Corine Veithen, Vorsitzende im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Verbraucherschutz in ihrem Debattenbeitrag. In dem Antrag sind gleich mehrere Maßnahmen aufgelistet, die es rasch umzusetzen gilt. Beispielsweise sind im Auwald außerhalb des Hauptdeiches vor Cranz und Neuenfelde wegen der vom vielen Regen aufgeweichten Böden und der Stürme im Frühjahr sehr viele Bäume umgestürzt. „Die entwurzelten Bäume sind eine große Gefahr für die Deichsicherheit, wenn sie aus dem Wald geschwemmt werden. Deshalb müssen sie dringend entfernt werden“ erklärte Corine Veithen. Außerdem muss das Estesperrwerk bei Sturmfluten durchgängig besetzt sein. Hintergrund unserer Forderung ist ein kritischer Vorfall aus der letzten Saison: In der Nacht der schweren Sturmflut vom 19. auf den 20. Februar 2022 wurden die Tore erst sehr knapp vor dem Schließwasserstand geschlossen. Die Einsatzplanung legt mithilfe von Prognosen fest, wann die Bediener*in vor Ort sein muss. Doch die Sturmflut war schneller aufgelaufen als prognostiziert und das Tor wurde erst in letzter Sekunde geschlossen. „So etwas darf einfach nicht passieren“ kritisiert Corine Veithen. Zu den Sturmfluten kommt die Gefahr von Binnenhochwasser. Wegen des vielen Regens und der Sperrfluten konnte das Wasser aus den Zuflüssen tagelang nicht ausreichend in die Elbe abfließen. Und so kam es auch an den Binnengewässern zu kritischen Situationen. Schon länger ist beschlossen, dass am Storchennest ein Schöpfwerk zur Entwässerung der Alten Süderelbe gebaut werden soll. Doch bis dahin muss eine Zwischenlösung parat stehen. „In Bergedorf konnte das Überlaufen der Deiche im Februar nur mithilfe großer Spezialpumpen verhindert werden, die extra aus Bremen ausgeliehen werden mussten, da Hamburg Pumpen dieser Dimension offensichtlich nicht vorrätig hat“ berichtete Corine Veithen. „Wir beantragen, dass überprüft wird, welche Art von Pumpen bei Feuerwehr und Katastrophenschutz vorrätig sind, und falls nötig müssen derartige Pumpen angeschafft werden“. Aus Sicht des Hochwasserschutzes war die letzte Sturmflutsaison eine Herausforderung. Alleine im Februar kam es mit insgesamt elf Sturmfluten zu einer außergewöhnlichen Häufung. Zudem war der Monat äußerst regenintensiv und die Deiche dadurch stark aufgeweicht. Eine zusätzliche Gefahr für die Deichsicherheit ist die sich ausbreitende Nutriapopulation. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Nutria auch den Hauptdeich befallen und die Sicherheit beeinträchtigen“ erklärte Corine Veithen den dringenden Handlungsbedarf. Um die Population der Nagetiere in einem vertretbaren Rahmen zu halten soll ein Konzept erarbeitet werden und die Finanzierung (z. B. Fangprämien) zur Umsetzung sichergestellt werden, fordert die GRÜNE Bezirksfraktion.