Zu Besuch in der Georg-Kerschensteiner-Grundschule

Am Montag, dem 16.05., hat Sina Aylin Demirhan, Abgeordnete der GRÜNEN Bürgerschaftsfraktion und Sprecherin für Schulen in schwieriger Lage und Ganztag, gemeinsam mit Dr. Regina Marek von der Harburger GRÜNEN Fraktion, die Georg-Kerschensteiner-Grundschule in Harburg besucht. Demirhan ist Vorsitzende des Schulausschusses und setzt sich insbesondere für den Ausbau des Förderprogramms „23+ Starke Schulen“ ein, von dem mittlerweile 40 Schulen in sozial herausfordernden Stadtgebieten profitieren. Seit 2017 ist auch die Georg-Kerschensteiner-Grundschule, auch „Kersche“ genannt, dabei.

Das Förderprogramm unterstützt Schulen in sozial benachteiligten Stadtteilen indem unter anderem gezielte Lernangebote fachliche und überfachliche Kompetenzen steigern sollen. Zudem erhalten die beteiligten Schulen zusätzliche finanzielle und personelle Ressourcen. In Harburg sind dies die Grundschule Ohrnsweg, die Stadtteilschule Finkenwerder, die Schule Maretstraße und die Georg-Kerschensteiner Grundschule.

In der Georg-Kerschensteiner-Schule, in der 85% der Kinder einen Migrationshintergrund aufweisen und immer mehr geflüchtete Kinder aufgenommen werden, wird z.B. ein besonderer Schwerpunkt auf sprachsensiblen Unterricht gelegt. „Ein gutes Sprachverständnis ist Grundlage für alle weiteren Lernerfolge“ betont Dr. Regina Marek, Mitglied im Ausschuss für Bildung und Sport. Marek war begeistert vom vielfältigen Förder- und Ganztagsangebot der Schule: „Besonders im Kopf blieb, dass Schülerinnen und Schüler mit einer Lesehemmung zunächst den Schultieren etwas vorlesen. Denn Hasen hören immer geduldig zu“. Andere Schülergruppen berichteten, dass sie schon über 200 Bücher gelesen hatten. Die Schule setzt neue Methoden aus dem Pilotprojekt zur systematischen Leseförderung im Rahmen der Initiative „Bildung durch Sprache und Schrift“ (BiSS) ein, das bisher an mehreren Schulen große Erfolge erzielt hat. Die Schüler*innen lesen sich im Unterricht gegenseitig aus selbst gewählten Büchern vor.

„Die Kersche ist ein gutes Beispiel, wie Bildungschancen auch bei unterschiedlich guten Startbedingungen angeglichen werden können“ so Dr. Regina Marek. „Ökonomische Vorbelastung oder migrantische Hintergründe dürfen keinen Einfluss mehr auf den Lernerfolg der Kinder in den Schulen haben. Die Pandemie hat diese Unterschiede leider noch mehr zu Tage treten lassen. Umso wichtiger ist es jetzt, Schulen, wie die Georg-Kerschensteiner-Grundschule in dieser wichtigen Aufholarbeit zu unterstützen“. Schulleiterin Banu Graf und einige Mitglieder des Kollegiums berichteten auch von Verbesserungspotential, vor allem was die räumlichen Begebenheiten und die baulichen Voraussetzungen z.B. für eine flächendeckende Digitalisierung angehe. Was aber das Konzept der integrativen Förderung angeht, so Dr. Regina Marek, wäre es wünschenswert, wenn das Vorbild der „Kersche“ mit den anderen 23+ Schulen in Hamburg „Schule machen würde“.